Staatliche Verbotsargumente gegen die NPD

16. Februar 2014

Zwei Monate nach der Antragstellung auf ein NPD-Verbot hat der Bundesrat den 268 Seiten langen Antrag auf seine Homepage gestellt. Die Prozessbevollmächtigten Prof. Christoph Möllers und Prof. Christian Waldoff begründen darin ihren Antrag auf Erklärung der Verfassungswidrigkeit und des Verbotes der NPD, einschließlich ihrer Teilorganisationen Junge Nationale (JN), Ring Nationaler Frauen (RNF) und der Kommunalpolitischen Organisation der NPD. Der Antrag umfasst auch den Vermögenseinzug der Organisationen und  das Verbot der Gründung von Ersatzorganisationen. Auf vier Punkte stützt sich der Verbotsantrag hauptsächlich, der auf ausschließlich öffentlich zugänglichen Quellen beruht: auf menschenverachtenden Rassismus, die Ablehnung des parlamentarischen Regierungssystems sowie die Leugnung der NS-Verbrechen und eine Wesensverwandtschaft mit dem NS-Regime. Eine Argumentationshilfe des NPD-Parteivorstandes belege bei der Definition von Deutschsein als Herkunftsprivileg eine evidente Nähe der NPD zum Programm der NSDAP vom 24.02.1920. Insbesondere die NS-Nähe der NPD weist die VVN-BdA in ihrer Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ seit Jahrzehnten detailliert nach. Der Verbotsantrag arbeitet weiter einen offenen Antisemitismus sowie die direkte oder indirekte Holocaustleugnung nach. Der jetzige NPD-Chef Udo Pastörs hatte 2012 im Schweriner Landtag indirekt den Holocaust geleugnet, indem er von „Auschwitz-Projektionen“  sprach, und wurde deshalb zu einer achtmonatigen Bewährungs- und einer Geldstrafe über 6.000 Euro verurteilt. Der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern stimmte Ende Januar 2014 einem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Vollstreckung zu. Vom Holocaust als einer jüdischen Erfindung und deren vermeintlicher Schuld an beiden Weltkriegen sprach der NPD-Gemeindevertreter Dirk Bahlmann aus dem vorpommerschen Löcknitz gegenüber einer norwegischen Zeitung. Zur Ideologie der NPD gehöre dem Verbotsantrag zu Folge der Ausschluss bestimmter Personengruppen von der Grundrechtsberechtigung, der sich etwa in einer Rückehrforderung für in Deutschland lebende Ausländer zeige. Die Kennzeichnung von Integration als „Völkermord“ und die Forderung nach getrenntem Unterricht von sogenannten Deutschen und Nichtdeutschen untermauert diese Einstellung. Die offene Ablehnung der Parlamentarischen Demokratie stütz sich u.a. auf die Forderung des Ex-NPD-Vorsitzenden Holger Apfel nach Schaffung eines „nationalen Volksstates“, den er der „etablierten `Demokratie-Karikatur` namens BRD“ entgegenstelle. Die NPD-Ideologie wurde in der Landtagsarbeit, den kommunalpolitischen Aktivitäten, den NPD-Aktivitäten auf der Straße sowie in den Verbindungen zur Kameradschaftsszene und im rechtswidrigen Handeln von NPD-Vertretern offengelegt. Typisch für die NPD sei, dass sie zu neun von zehn seit 1990 verbotenen Nazi-Organisationen Berührungspunkte habe. Auffällig sei die geringe Rechtstreue der Partei und ihres Führungspersonals, die sich in überdurchschnittlich häufigen gerichtlichen Verurteilungen jenseits von Propagandadelikten zeige. Erst kürzlich wurde die Zahl der erfassten  rechtsextremen Straftaten für 2013 mit 11.763 bekannt gegeben, darunter 574 Gewalttaten. Eine mögliche nachträgliche Prüfung des NPD-Verbotes durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen der angeblich schwachen politischen Bedeutung der NPD könnte sich auf die schwachen Wahlergebnisse von 1,3 Prozent bei der Bundestagswahl 2013 oder 0,8 Prozent bei der letzten Landtagswahl in Bayern stützen. Dem hält der Verbotsantrag die NPD-Mitgliederzahl von 6.000 und die enge Vernetzung mit den Kameradschaften der Nazi-Szene entgegen. Immerhin verfügt diese Szene bundesweit als Eigentümer, Pächter oder sonstiger Nutzer in enger Abstimmung mit NPD-Funktionären über 200 Immobilien, um ungestört auf Veranstaltungen und Schulungen ihr rassistisches Weltbild aktiv zu verbreiten. Der Verbotsantrag  des Bundesrates scheint nicht nur fundiert, sondern auch für eine nachträgliche rechtliche Prüfung gewappnet zu sein.

5. Aktionsfahrradtour der VVN-BdA MV

10. Februar 2014

Vom 25.-27. April 2014 führt die VVN-BdA MV ihre nunmehr 5. Aktionsfahradtour zum Gedenken an die Ofer des Faschismus auf der Todesmarschstrecke von Ravensbrück durch. Diesmal führ die Tour über Wittstock und Rechlin nach Malchow.

 Die 5. Aktionsfahrradtour:

        – fördert die Erinnerung und das Gedenken an die Opfer der Todesmärsche,

          von Faschismus und Krieg

        – unterstützt die politisch-historische Bildung an authentischen Orten durch 

          Wahrnehmung, Auseinandersetzung und Dialog

        – unterstützt die Arbeit  der VVN-BdA

        – sucht das Gespräch mit Bürgern und Bündnissen gegen Rechtsextremismus

        – ermutigt zum persönlichen Engagement für Humanismus und Demokratie

        – wirbt für die Idee einer weltoffenen und multikulturellen Gesellschaft

        – wirbt für Schritte zur Abrüstung und eine zivile Außen- und Sicherheitspolitik

 Streckenverlauf / Etappen der Radtour :

1. Etappe:   25.04.2014 (Freitag)

Ravensbrück  – Wesenberg – Mirow –  

Rechlin,  ca. 40 km

Abfahrt: 12.00 Uhr, Gedenkstätte Ravensbrück

 

2. Etappe:   26.04.2014 (Sonnabend)

 Rechlin – Sewekow – Wittstock,

 ca. 40 km                

Abfahrt: 10 Uhr,   Neuer    Markt                                                                                                                                                                                                                                                                   

    

3. Etappe:   27.04.2014 (Sonntag) 

 Wittstock – Below – Röbel –

Malchow

ca. 55 km

Abfahrt: 09.00 Uhr, Markplatz

Die Aktionsfahrradtour ist eine Freizeitfahrradtour, die den Charakter einer Gedenk- und Demonstrationsveranstaltung trägt. Die Tagesetappen sind zwischen 40 und 55 km lang. Wir sind um eine möglichst verkehrsarme Streckenführung bemüht. Einige Streckenabschnitte sind vom Belag/Untergrund schwierig. Auf der Tour gelten die in Deutschland gültigen Verkehrsregeln laut StVO.

Die Übernachtung erfolgt in preiswerten Pensionen. Für Übernachtung und Frühstück wird ein Teilnahmebeitrag von 29,00 € pro Person je Ü/F erhoben. Eine Ermäßigung für Menschen ohne eigenes Einkommen wird auf Antrag gegeben.

Anmelden muss sich, wer eine oder mehrere Etappen mitradeln und Unterkunft/Frühstück organisiert haben möchte. Unterstützer_innen, welche nur eine Etappe oder kleinere Abschnitte der Gedenkfahrt mitfahren zu beabsichtigen, brauchen sich nicht anmelden und finden sich bitte zu den angegebenen Abfahrzeiten am Startort ein. Über eine vorherige Kontaktaufnahme wären die Organisatoren erfreut.

 Bitte vergewissern Sie sich rechtzeitig, dass Ihr Rad sich in einem technisch einwandfreien und verkehrssicheren Zustand befindet. Wir empfehlen Ihnen wind- und regenfeste Kleidung mitzunehmen sowie das Tragen eines Fahrradhelmes.

 Wir weisen Sie auf den Abschluss bzw. das Vorhandensein eines ausreichenden Versicherungsschutzes (Unfallversicherung) hin. An der Tour nehmen Sie als Privatperson teil und fahren auf eigenes Risiko, wie bei jeder privaten Freizeittour. Der Veranstalter gewährleistet keinen Versicherungsschutz.

Anmeldetermin: Bitte bis zum 23. März 2014 anmelden. Danke.

Veranstalter: VVN-BdA Westmecklenburg-Schwerin,                                                                    

Zum Bahnhof 29, 19053 Schwerin,    

Tel.0385/3968255, E-Mail: bda.schwerin@gmail.com

 

Wir bitten um Spenden (steuerlich absetzbar) zur Förderung der historisch-politischen und antifaschistischen Arbeit an die VVN-BdA Schwerin, 

VR-Bank Schwerin,  BLZ 140 914 64, Konto 25038, Verwendungszweck: Aktionsradtour 2014.

Rückmeldeabschnitt, bitte einsenden an: VVN-BdA Westmecklenburg Schwerin, c/o M. Strähnz,     

Zum Bahnhof 29, 19053 Schwerin oder E-Mail bda.schwerin@gmail.com

Stolpersteinverlegung am 8. März 2014 in Schwerin

10. Februar 2014

Am 8 März werden in Schwerin erneut 11 Solpersteine verlegt. Treffpunkt für die Stolpersteinverlegung ist um 9.00 Uhr die Mecklenburgstraße 89. Bisher wurden in Schwerin 42 Stolpersteine  für die Opfer des Faschismus verlegt. Sie befinden sich jeweils am letzten selbst gewählten Wohnort der Opfer. Nach der Stolpersteinverlegung findet die feierliche Einweihung der neuen Stolperstein am Schweriner Marktplatz statt.

12:00 Uhr auf dem Markt oder in der Synagoge

Feierliche Einweihung der STOLPERSTEINE (ca. 30 Minuten)

  • Musik
  • Grußwort Stadtpräsident, Stephan Nolte
  • Grußwort Landesrabbiner, William Wolff
  • Wo und für wen wurden STOLPERSTEINE verlegt? Schüler Gymnasium Fridericianum
  • Dank der STOLPERSTEIN-Initiative Schwerin, Sabine Klemm
  • Musik

AfD – Gefahr von rechts

10. Februar 2014

Eine Gefahr stellt die AfD für die CDU dar, die rechts von sich nichts duldet, für die Liberalen, die 400.000 ihrer Wähler an sie verlor – und absehbar für die Demokratie, wenn sich marktliberale mit wohlstandschauvinistischen Positionen und Islamkritik vereinigen.

Die Einschätzung der AfD durch Experten ist bisher nicht eindeutig, weil sie sich noch in einer Konsolidierungsphase befindet und ihre Entwicklung nicht nur mit einem knappen Papier zur Bundestagswahl dürftig ausgefallen ist, sondern auch bis zu deren Bundesparteitag im Januar 2014 inhaltlich unbestimmt bleibt. Die Arbeit an einem Programm stürze die Partei in handfeste Tumulte, kommentiert die Frankfurter Rundschau am 30. November. Deshalb ist die Analyse des Rechtspopulismusforschers Alexander Häusler im Auftrag der Böll-Stiftung umso wichtiger, weil er den prägenden Einfluss und die Bedeutung rechtspopulistischer, rechtskonservativer und marktradikaler Vorstellungen in der AfD herausarbeitet. Damit könnte die Afd die rechtspopulistische Lücke in Deutschland schließen, wie es Rechtspopulisten in Frankreich, Holland oder Österreich gelungen ist. Häusler untersucht in der Analyse den politischen Entstehungskontext der Afd in seinen Vorläuferorganisationen „Wahlalternative 2013“ und „Zivile Koalition“. Systematisch analysiert der Experte Struktur, Aufbau, Programm und Führungspersonal vor der Bundestagswahl und die Reaktionen der des rechtskonservativen und neofaschistischen Spektrums nach der Wahl. Trotz aller Bekundungen der Partei, weder rechts noch links zu sein, legt Alexander Häusler offen, dass die Partei über Personal verfügt, das bei „Die Republikaner“ oder „Die Freiheit“ aktiv war, Mitglied in Burschenschaften und rechten Zeitschriften ist.

Häusler stellt fest, dass Euro-Skepsis allein noch keinen Rückschluss auf Rechtslastigkeit erlaube. Erst durch das Zusammenkommen von EU- und eurokritischen Positionen mit nationalistischen und wohlstandschauvinistischen Auffassungen sowie diskriminierenden Zuschreibungen sei eine rechtspopulistische Klassifizierung gerechtfertigt. Auch Gerd Wiegel von der Partei die Linke warnt im „Rechten Rand“ davor,  die AfD als Nazi-Partei zu verkennen und das Tabu der Rechten damit zu schleifen. Er hebt hervor, dass sich Teile der neuen Rechten bereits heute positiv auf die AfD bezögen. Ob die AfD eine rechtskonservative, aber demokratische Partei bleibe oder in Richtung extreme Rechte tendiere, hänge davon ab,  ob sich die AfD dem im Rechtspopulismus vorherrschenden Antiislamismus, einer Ethnisierung der sozialen Frage und einem völkischen Verständnis der Nation nähere. Mit 340.000 Stimmen hatte die Linke hinter der FDP die zweitmeisten Stimmen an die AfD verloren.  Gerd Wiegel betont deshalb den Unterschied der linken EU-Kritik. Hinter der Schuldzuweisung der AfD an EU und Brüssel bleibe verborgen, dass die EU-Politik maßgeblich durch Deutschland dominiert werde und  deutsche Kapitalfraktionen in hohem Maße für die Krise Verantwortung trügen.

Deutliche Unterschiede in der politischen Stoßrichtung von Rechtsextremismus und Rechtspopulismus zeichnet auch Alexander Häusler. Während die NPD „nationalrevolutionär“, offen neonazistisch und gewaltorientiert sei, verlagere die AfD den politischen Diskurs nach rechts unter populistischen Vorzeichen innerhalb des demokratischen Gefüges. „Liberale AfD-Politiker wollen die FDP ersetzen“ titelte spiegel-online und blickte dabei auf die in Aussicht gestellte Vereinfachung des Steuerrechts, der Ablehnung des Mindestlohns und die vermeintliche Orientierung auf das Individuum.

Rechtspopulistischer Anwürfe werden von der AfD bisher entschieden abgewiesen. Der Chef der rechtspopulistischen Partei „Die Freiheit“  René Stadtkewitz erklärte, dass die Positionen der „Freiheit“ mit denen der AfD zu 90 Prozent übereinstimmten. Mittlerweile ist „Die Freiheit“ nur noch in Bayern aktiv und ihre Akteure wurden weitgehend in die AfD integriert. Importiert wurde damit die typische Islamfeindlichkeit rechtspopulistischer Bewegungen. Im Verlaufe des Wahlkampfes hatte sich die AfD immer wieder von den Akteuren der „Freiheit“ distanziert und bei Übertritten Einzelfallprüfungen angekündigt. Noch in der Ausgabe 42-2013 der Zeitung der neuen Rechten „Junge Freiheit“ grenzte sich die AfD nach der Bundestagswahl von der Freiheit ab. Aber schon eine Woche später hieß es in derselben Zeitung, Parteichef Lucke gehe auf ehemalige Mitglieder der „Freiheit“ zu. Einige haben bereits starken Einfluss in Landesverbänden der AfD gewonnen und wurden in Ländern wie in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg in die Landesvorstände der AfD gewählt. Noch im Oktober hatte sich Lucke gegen den Rechtspopulismusvorwurf von Bundespräsident Joachim Gauck bei einer Diskussionsveranstaltung mit dem polnischen Staatspräsidenten Bronislaw Komorowski an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) gewehrt. AfD-Chef Lucke hatte Gaucks Bemerkung als einen „Verstoß gegen die Neutralitätspflicht des Bundespräsidenten“ zurückgewiesen. Darauf sprach Gauck von einem Missverständnis: Er habe die AfD „nicht in Verbindung mit Rechtsextremismus und Populismus gebracht“, hieß es in der Süddeutschen Zeitung dazu.

Auffällig ist, dass die AfD als relativ junge Partei vor der Wahl in nahezu alle großen Fernseh-Talkshows eingeladen wurde, in Spiegel und FOCUS hofiert und in der gesamten bürgerlichen Presse bedient wurde. Anders als die NPD, die von Parteien, Medien und namhaften Wirtschaftskreisen gemieden wird,  hat die AfD offensichtlich wirksame Kontakte in der Medienlandschaft und wird offen vom Mittelstand und von Familienunternehmen unterstützt, stellt Andreas Kemper in seinem Buch „Rechte Euro-Rebellen“ fest. Als symptomatisch zitiert er einen Facebook-Eintrag, in dem die AfD als „atmende Partei“ beschrieben wird, die die millionenschweren Think Tanks des Neoliberalismus als Lungen habe. In die Vorgängerorganisationen Wahlalternative 2013, Bund freier Bürger und BügerKonvent waren Millionenspenden geflossen, sechs Millionen allein vom Milliardär August von Finck für eine Kampagne des Bürgerkonvents. In dessen Vorstand sitzen mit Beatrix von Storch, Vera Lengsfeld und Peter Krause Vertreterinnen des Netzwerkes um die Zivile Koalition e.V., erläutert Kemper. Vera Lengsfeld, die ehemalige Bürgerechtlerin aus der DDR, vertritt darin den Part der direkten Demokratie für eine EU-Abwahl. Anders als in vorangegangenen rechtspopulistischen Parteien sei die AfD nicht nur ein Sammelbecken für rechtskonservative und nationalistische Interessen, sondern die Interessen einer bestimmten Kapital-Fraktion, bewertet Andreas Kemper. Eine Fraktion mit wirtschaftlichem Rückgrat, politischem Netzwerk und medialer Verankerung könnte man hinzufügen. Auch die Zusammensetzung der Partei-Spitze spricht für sich. Professoren- und Adels-Partei wird sie nicht zufällig genannt. Hinter Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke steht ein ganzes Arsenal an geballter marktradikaler Intellektualität, das sich bei den Münchner Wirtschaftsgesprächen regelmäßig trifft. Mit Beatrix von Storch als Mitbegründerin der Vorgängerorganisation zivile Koalition e.V. findet sich eine repräsentative Vertreterin des Adelsgeschlechts, die in den 90er Jahren Ländereien aus den neuen Bundesländern zurückforderte, die per Einigungsvertrag unantastbar sind.

Bezeichnend für die Demokratieauffassung in der AfD sind eine Reihe von Konzepten im AfD-Umfeld, mit denen das allgemeine Wahlrecht zu Gunsten des gut verdienenden Mittelstandes aufgelöst werden soll. Die Alternativen zur Demokratie reichen von Direktwahlen der Ministerpräsidentinnen (Konvent für Deutschland), der Einschränkung des aktiven oder passiven Wahlrechts für Arbeitslose (Vaubel) bis zur Schaffung einer „echten“ Monarchie (Albrecht/Krause) hinter die demokratischen Errungenschaften der bürgerlichen Revolution von 1918 zurück. Konrad Adam forderte 2005 die Einführung des Mehrheitswahlrechts, um gegen den Linkstrend stabile politische Mehrheiten herstellen zu können.

Bisher ist die Afd neben eurokritischen Positionen auch durch sozialchauvinistische Einflüsse aufgefallen. „Keine Einwanderung in unsere Sozialsysteme“ war der Slogan der AfD auf den Bundestagswahlplakaten, mit denen Stimmung gegen Asylrecht, Zuwanderung und Migration gemacht wurde. Allein im geforderten Arbeitsrecht für Asylbewerber unterscheidet sich die AfD in ihren Asyl-Vorurteilen von der NPD. Auffällig sind in den Interviews mit AfD-Funktionären Bemerkungen wie „Wir sind nicht das Weltsozialamt“, die Abwertung anderer Nationen in der Finanzkrise oder das Gerede von der „Musterintegration“ Einzelner, das die grundsätzliche Integrationsfähigkeit der Einwanderer in Frage stellt.

Für Teile der Mitglieder rechter Parteien und die neue Rechte mit ihrem Sprachrohr „Junge Freiheit“ ist die AfD eine erfolgversprechende „Alternative“ und „Hoffnungsträger“ einer  immer noch erfolglosen nationalistischen Rechten. Experten sehen die AfD mit ihren wohlstandschauvinistischen und neoliberalen Einflüssen auf der politischen Skala rechts von der Union mit rechtspopulistischer Ausrichtung.

Aufruf der FIR zur Europawahl 2014‏

10. Februar 2014

Wählt Antifaschisten ins Europäische Parlament!

Im Mai 2014 finden die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Für die Veteranen des antifaschistischen Kampfes und für Antifaschisten heutiger Generationen sind diese Wahlen aus zwei Gründen von Bedeutung:

Die gegenwärtige Politik und Entwicklung der Europäischen Union entspricht nicht den Interessen großer Teile der Menschen in den europäischen Ländern. Zahlreiche Entscheidungen führen zu massiver sozialer Ausgrenzung, gehen zu Lasten der Schwächsten der jeweiligen Länder. Daher müssen im Europäischen Parlament die Stimmen gestärkt werden, die sich für eine demokratische, friedensorientierte, solidarische und sozial gerechte Entwicklung Europas einsetzen.

Zweitens treten in verschiedenen europäischen Ländern rassistische und extrem rechte Kräfte zu den Wahlen an, denen im Wahlkampf und im Parlament aktiv und engagiert entgegengetreten werden muss.

Wir rufen daher dazu auf, bei der Europawahl in allen Ländern solche Frauen und Männer zu wählten, die sich einsetzen für ein Europa,

  • das jeder Form der rassistischen Diskriminierung oder der Fremdenfeindlichkeit entgegentritt,
  • das sich für Flüchtlinge einsetzt und ihnen eine menschenwürdige Behandlung garantiert,
  • das sich gegen jegliche Form von Holocaustleugnung, Geschichtsrevision und Rehabilitierung von SS-Verbrechern einsetzt,
  • das eine soziale Politik gewährleistet, durch die allen Menschen Arbeit, Bildung, Ernährung und eine angemessene Wohnung garantiert wird,
  • das für eine Friedenspolitik eintritt, die nicht auf Hegemonie, sondern auf nicht-militärische Konfliktlösungen beruht,
  • das eine Gemeinschaft im Interesse der Menschen darstellt und nicht der Herrschaft von Banken und Wirtschaftsverbänden,
  • das für vergleichbare Lebensbedingungen in allen Ländern eintritt und gegen erzwungene Arbeitsmigration,
  • das eine Gleichberechtigung zwischen den Völkern und Nationen garantiert und keine Hegemionialpolitik.

Ein solches Europa ist möglich, wenn sich die Völker aktiv und vernehmbar für ihre Interessen einsetzen.

Einladung zu der Antifaschistischen Nordkonferenz 2014

10. Februar 2014

 Einladung  zu der Antifaschistischen Nordkonferenz 2014

Freitag den 21. März bis Sonntag den 23. März 2014

Anmeldung nur bei Axel Holz bzw. unter E-mail:  vvn.bda.schwerin@gmail.com bzw. axelholz@msn.com  bis  24. Februar 2014  

Besondere Essens- (z. B. vegetarisch) und Unterbringungswünsche (Einzel- oder Doppelzimmer?)

Bitte bei der Anmeldung mit angeben. .

Teilnehmerkreis: Mitglieder der VVN-BdA und Gäste

 

Freitag, den 21. März Anreise ab 16 Uhr

18.00 Abendessen – Lockere Gespräche am Abend in netter Atmosphäre

 

Sonnabend, den 22. März  Antifaschistische Nordkonferenz 2014

Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung Niedersachsen e.V.  – Heideruh e.V. – Antifaschistische Erholungs- und Begegnungsstätte  – Neofaschismuskommission Küste der VVN-BdA

 

Vormittag  9.30 bis 12.00 Uhr

 

10.00 Europawahl:

  • Rechtspopulistische und neofaschistische Parteien zur Europawahl

           Überblick Deutschland und Europa

           mit Andre Aden, Recherche Nord

 

Nachmittag ab 13.30 bis 18.00 – Pause 15.30

 

Militarismus in Deutschland

  • Der erste Weltkrieg vor 100 Jahren –  eine Zäsur

           Deutschlands Griff nach der Weltmacht

           mit Dr. Wolfgang Beutin, Literaturwissenschaftler

 

  • Lehren aus der Geschichte nach zwei Weltkriegen von deutschem Boden

            Die Rückkehr des Krieges in die Politik!?
            mit Dr. Peter Strutynski, Politikwissenschaftler, Friedensratschlag Kassel

 

ca. 19.00 Polit-Folk – Lieder gegen Krieg und Faschismus
          Angela Altmann: Geige, Bratsche, Querflöte, Gesang
Peter Schenzer (Ex. Rotdorn): Irish Bouzouki, Gitarre, Gesang

 

Sonntag, den  23. März

9.00    Antifaschistische Bewegung in den Nordländern. Neofaschistische Entwicklungen

Internetauftritt, Austausch, Verabredungen

12.00  Mittagessen

Preise auf Seite 2

Stornierung der Anmeldung  bis spätestens Montag, den 17.März 2014, 11.00 Uhr!

Bei nicht rechtzeitiger Stornierung müsst Ihr für das Essen aufkommen, damit Heideruh nicht auf den Kosten für Lebensmittel sitzen bleibt, d.h. pro Mahlzeit siehe Kostenaufstellung unten. Ausnahme Vollpensionsgäste von Freitag bis Sonntag  € 42,20 -.

 

Preise: Freitag bis Sonntag Mittagessen: € 93; Samstag (ohne Frühstück)  –  bis Sonntag Mittagessen  € 63,-; Samstag mit Frühstück (9.00 Uhr)  bis Sonntag € 68,-;

Tagesgäste: Frühstück € 6,–; Mittagessen € 8,–; Kaffee nachmittags € 6,–; Abendbrot € 8,–

Besondere Essens- (z. B. vegetarisch) und Unterbringungswünsche (Einzel- oder Doppelzimmer?) bitte bei der Anmeldung mit angeben. Abholung vom Bahnhof Buchholz erfragen (04181-8726).

Mitglieder der VVN-BdA Mecklenburg-Vorpommern, die zur Teilnahme finanzielle Unterstützung benötigen, zeigen dieses bitte bei ihrer Anmeldung an!

 

Wir freuen uns auf rege Beteiligung

Mit antifaschistischen Grüßen

Axel Holz, Bernd Meimberg,  Michael Quelle

STOLPERSTEINE in Schwerin

10. Februar 2014

Veranstaltung im Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstr. 12, 19055 Schwerin

Freitag, 7.März 2014, 18:00 – 20:00 Uhr

 „Bei Ihren Stolpersteinen fällt man nicht hin, man stolpert mit dem Kopf und dem Herzen.“ Kommentar eines Hauptschülers zu Gunter Demnig

In Schwerin sind bereits 42 STOLPERSTEINE verlegt. Am 8. März 2014 kommen neun weitere dazu. Aus diesem Grund lädt die Initiative „Stolpersteine in Schwerin“ am 7. März 2014 um 18 Uhr zu Vortrag und Gespräch mit dem Kölner Aktionskünstler Gunter Demnig ein. Er spricht zum Thema „STOLPERSTEINE – die Vorgeschichte zu der Idee“. Im Anschluss gibt Sabine Klemm einen Überblick über die bisher in Schwerin verlegten Stolpersteine und Stadtarchivar Bernd Kasten stellt die Biographien der neun Personen vor, für die am folgenden Tag ein Stolperstein verlegt wird. Es werden Angehörige dieser Personen anwesend sein.

Die musikalische Umrahmung übernimmt das Trio Minor Swing aus Schwerin.

Die Rote Kapelle – Hans Coppi auf der Suche nach der Wahrheit

10. Februar 2014

Am 7. März findet um 19 Uhr im „Bunten Q“ in der Lübecker Straße 180 in Schwerin eine Filmvorführung über die Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ statt mit anschließender Diskussion mit Hans Coppi.  

Hans Coppi ist freier Mitarbeiter an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und Vorsitzender Berliner VVN-BdA. Er kam in einem Berliner Frauengefängnis zur Welt. Seine Eltern Hans und Hilde Coppi gehörten den Widerstandskreisen der „Roten Kapelle“ an. Sie und viele weitere Mitstreiter wurden wegen ihres Widerstandes gegen das Naziregime und der Unterstützung der Sowjetunion zum Tode verurteilt und in der Hinrichtungsstätte Plötzensee ermordet.

 

Vor 20 Jahren reiste Hans Coppi mit seinen Fragen durch Europa, traf einen Überlebenden in Petersburg und seinen Sohn in Paris, recherchierte nach den Hintergründen, die im Herbst 1942 zur Festnahme seiner Eltern und weiteren 120 Frauen und Männern führten. Nach der Filmdokumentation wird Hans Coppi sich der Diskussion mit dem Publikum stellen.

Ratschlag gegen Rechts über Rechtterrorismus am 28.02 bis 01.03.2014 in Schwerin

10. Februar 2014

Ratschlag gegen Rechts 2014

Tagung: Rassistische Gewalt und Nazi-Terror. Demokratiegefährdung – Ausblick und Gegenwehr

Am Fr., 28.2.2014, Beginn 10:30 h bis Sa. 1.3.2014, Ende ca. 12:00 h

Im Hotel Elefant, Schwerin, Goethestraße 39-41

 Anmeldung: bitte bis zum 14.2.2014 an andrea.siegert@verdi.de oder  per Fax an: 0385-5919077;  bei Rückfragen: 0385-5919041

 Die Reise- und Übernachtungskosten werden für ver.di-Mitglieder übernommen.

Der Ratschlag gegen Rechts ist eine Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises Antirassismus/Antifaschismus des Landesbezirksvorstandes ver.di Nord.

Diese Veranstaltung steht unter dem Motto: “Rassistische Gewalt und Nazi-Terror. Demokratiegefährdung- Ausblick und Gegenwehr“. Welche Folgen ergeben sich aus dem NSU-Skandal, wie sehen die neofaschistischen Organisationsstrukturen in Norddeutschland aus, welche erfolgreichen Strategien gegen Rechts gibt es im Alltag und im Betrieb? Diese Fragen wollen wir mit allen Interessierten und Aktiven, insbesondere auch mit Betriebs- und Personalräten diskutieren. Neben interessanten Vorträgen, einer Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Gästen, einem Worldcafé  und vielen Gesprächen gibt es auch eine spannende Abendveranstaltung mit einem Kinofilm.

Die Rückkehr des Krieges in die Politik

23. August 2013

Anlässlich des Antikriegstages am 1. September laden wir zu einer Veranstaltung ein:

am Freitag, d. 30. August um 19.00 Uhr

Lübeck, Holstentorplatz im DGB-Haus Raum 3/4

„Die Rückkehr des Krieges in die Politik“
„Außen-, Militär- und Rüstungspolitik zwischen Völkerrecht, Menschenrechten und nationalen Interessen“
mit Dr. Peter Strutynski, Kassel, Politikwissenschaftler,
AG Friedensforschung Kassel und Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag Kassel. Die Rückkehr des Krieges in die Politik weiterlesen »

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